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  Modell und Fotos von Ulrich Hannwacker  

Porsche 917K Version Tetsu Ikuzawa, Fuji Masters 31.10.1971 (s. Bericht unten)

 

 

 

 


 

Zum Original und Modell FUJIMI PORSCHE 917 K:

Version Tetsu Ikuzawa, Fuji Masters 31.10.1971

Fg.-Nr. 917-010, Eigner David Piper, 2. Platz im Rennen

 

Vorab mal kurz was zum 17er:

Er war der Rennwagen, den es in den 70er Jahren zu schlagen galt. Zunächst mal war der „weiße Riese“ wie er bei Erscheinen genannt wurde, relativ unzuverlässig und nach Auskunft der Fahrer unberechenbar im Fahrverhalten. Neu eben und noch mit Kinderkrankheiten behaftet.

1969 gab es nach einer Entwicklungs- und Bauzeit von nur einem Jahr der damals in der Gruppe 7 geforderten 25 Einheiten (917 LH mit 4,5 l Motor) relativ viel Ausfälle.

Bei 19 Rennen gab es nur 2 Gesamtsiege. Am Österreichring durch Jo Siffert / Brian Redman und in Kyalami durch David Piper.

Für die folgenden Jahre sollte sich das grundlegend ändern. Porsche hatte die Hausaufgaben bestens erledigt und man fuhr in der Sportwagen-Weltmeisterschaft, der CAN AM und der Interserie (der deutschen CAN Am) den Gegnern um die Ohren..

So wie eben Hans Herrmann, der 1970 als erster mit Porsche in Le Mans den Gesamtsieg nach Stuttgart holte. Der erste Gesamtsieg vom späteren Rekordhalter in Le Mans. Wer gewinnen wollte mußte damals den 917 fahren!

Das gipfelte 1973 in der CAN AM sogar darin, daß man die sauschnellen  917/10 und 917/30 per Reglement ein- bzw. ausbremste, weil die bis dahin dominierenden McLaren keine Chance mehr gegen PORSCHE  hatten. Letztlich war damit auch das Ende der CAN AM eingeleitet – Eigentor!

Die Sauger hatten einen Hubraum von 4,5 l mit 560 PS, später 4,9 l mit 600 PS

Der Turbo 5 l brachte es schon auf 1000 PS (917/10 TC) und der 5,4 l war mit unglaublichen 1100 PS (917/30 TC) der schnellste Rennwagen, der je gebaut wurde.

Topspeed von anfänglich 320 km/h bis 385 km/h, die heutige Formel 1 hätte ihre Freude daran.

 

Die damaligen Fahrer lesen sich fast wie das „who is who“ der Branche.

Kurt Ahrens sen. und jun., Dick Attwood, Mark Donohue, Vic Elford, George Follmer, Hans Herrmann, Willi Kauhsen, Leo Kinnunen, Gerard Larrousse, Dr. Helmut Marko, Herbert Müller, Jürgen Neuhaus, David Piper, Brian Redman, Pedro Rodriguez, Jo Siffert und Rolf Stommelen waren die Idole der 70er.

Auch wenn einige ihr Leben dem Rennsport opfern mußten bleiben sie unvergessen.

 

Und wer ist nun der hierzulande nur Eingeweihten bekannte Tetsu Ikuzawa?

Wie schon vermutet Japaner, geb. 21.August 1940.

Erste Rennen bereits 1955 mit dem Motorrad, im Auto (Nissan Skyline) ab 1963, 1966 Werksfahrer bei Nissan, 1967 britische Formel 3 und Rennen mit Porsche Carrera 6, 1968 Start in Watkins Glen auf Porsche 908. Später diverse Rennen in Japan mit Porsche und Nissan und unter anderem Start in Le Mans.1977 Rückzug aus dem Renngeschehen. Für Porsche-Kremer in Köln 1980 ein erneuter Start in Le Mans. Seither Chef bei Nissan Deutschland.

 

Und nun die Schachtel auf  für die von mir gewählte grünbunte Version des 917.

Erstes Erstaunen: nix Heller, nix Union, pur Fujimi

Genau 111 Bauteile in grün, schwarz und klar warten neben etlichen Teilen für andere Versionen darauf verbaut zu werden. Top Decals von Cartograf, aber so weit sind wir noch nicht!

 

Bei genauerer Betrachtung stelle ich fest, daß (für diese Version) Lufteinlässe da sind wo eigentlich keine hingehören und keine Ausschnitte (Löcher) da sind, wo welche sein sollten. Meinem gut gefüllten Bücherregal sei Dank.

Raus mit der Bauanleitung – leider nur mit japanischen Hühnerkrakeln, no english  - und nachgesehen.

In den Bauabschnitten 20 bis 23 werde ich fündig. Hier wird angegeben, welche „Löcher“ zu öffnen oder mittels beigefügter Winzlinge zu schließen sind.

Wehe dem Armen, der wie normalerweise üblich die Karosserie vorlackiert und dann an besagte Punkte kommt. Denn es gilt zu spachteln, zu schleifen, zu spachteln, zu schleifen usf., damit eine einigermaßen glatte Oberfläche erzielt werden kann. Dann erst grundieren und lackieren.

Ich werde mir´s hinter die Ohren schreiben für weitere Versionen, die schon im Schrank lauern!

 

Der weitere Zusammenbau nach Plan geht dann trotz teilweise recht diffiziler Teile relativ gut vonstatten. Allerdings ist das nichts für Eilige, denn einige Klebestellen sind doch erheblich unter Spannung und sollten gut aushärten.

Eigentümlich ist auch die Farbangabe für die oben liegenden Ventilator. Mit der angegebenen Mischung bin ich nicht zufrieden und mische selbst. GfK (Glasfaserverstärkter Kunststoff) ist nun mal schwer farblich darzustellen und ich überlege für den nächsten 17er das entsprechende Teil aus Resin abzukupfern und dann nur noch mit klarem Seidenmattlack zu lackieren. Wirkt aus meiner Sicht „echter“

Ja, und dann sind in einem Rennwagen ja auch Sicherheitsgurte. Im Bausatz Fehlanzeige, leider!

Also bleibt für den, der hingeklatschte Decals ebenso verabscheut wie ich nur der Eigenbau. Und ich bin froh, mir in grauer Vorzeit mal von Modeler´s einen Vorrat angelegt zu haben.

Außerdem tun es zurechtgeschnittene Streifen von Joghurtbecher-Deckeln und entsprechend lackiert ja auch. Aber es bleibt ein absolutes Manko bei einem mit 39,50 Euro nicht ganz billigen Modell.

 

Zusätzlich habe ich mir einen Ätzteilesatz von Renaissance geleistet - ich war es meinem 917er einfach schuldig – und in Teilen verbaut.

So kamen die Gitter in den Ansaugtrakt und vor den Frontölkühler. Auch die klobigen „Gurney-Flaps“ am Heck sowie die Rücklicht-Halterungen wurden damit ausgetauscht. Ebenso die am Getriebe angeflanschte Auspuff-Halterung.

Die Flüche dabei will ich lieber nicht wiedergeben, es war ja schließlich Neuland für mich.

Zugegeben, es sieht gut aus, aber Flöhe hüten ist leichter!

 

Die Cartograf-Decals sind über jeden Zweifel erhaben. Sie weisen eine hervorragende Deckkraft auf, sind hauchdünn und trotzdem gut zu verarbeiten. Ich hatte meinen Spaß daran.

So, nun ist das grüne Monster fertig und findet seinen Platz in der Vitrine.

 

Schlußbetrachtung:

Fujimi hat mit Ausnahme der fehlenden Gurte hervorragende Arbeit geleistet und die Bausatz-Reihe 917 K ist mehr als nur zu empfehlen, nicht nur für absolute PORSCHE – Fans.

 

Also: Nehm´se grün, grün hebt Ihnen!

 

Quellen:

Internet, diverse

CDRom, Porsche 917 in detail, Volume 5

Porsche Renn- und Sportwagen seit 1948, Motorbuch-Verlag

Porsche 917 Super Profile, Haynes-Verlag

Porsche 917, Die Helden, die Siege, der Mythos, Verlag Reinhard Klein