Gegenläufige Koaxialrotoren bewirken einen Drehmomentausgleich und machen den
Heckrotor überflüssig, der nicht zum Auftrieb beiträgt, sondern nur für eine
stabile Ausrichtung des Rumpfes sorgt und dafür etwa 15% der Antriebsleistung
verbraucht. Die einzigen großen Hubschrauber, die dieses Prinzip verwenden,
stammen von der russischen Firma Kamov, wie auch dieser Kamov 50. Beim Original
entfallen etwa 35% des Strukturgewichts auf den modernen Werkstoff CFK
(„Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff“) mit seiner enorm hohen spezifischen
Festigkeit.
Das
Modell in 1/72 von Svezda ist schon seit einiger Zeit auf dem Markt. Im
Vergleich zu dem neueren Modell der chinesischen Firma Hobby Boss kann es nicht
nur bestehen, sondern es ist besser, wie der detaillierte direkte Vergleich
gezeigt hat.
Da das
Grundmodell von Zvezda bereits sehr gut ist, lohnt sich zusätzlicher
Detaillierungsaufwand (Einbau von Kühlöffnungsgittern, Griffe aus Draht etc).
Die Decals wurde nach Photoauswertungen teilweise selber hergestellt.
Wer
seinen Ka 50 auch fliegend bewundern will, kann den Bausatz auf 1/38
hochskalieren (also alle Maße mit 1,9 multiplizieren) und im Eigenbau aus Depron
und dem Innenleben kommerzieller fliegender Koaxialhelis (z. B. Apache von
Carson) einen vorbildgetreuen fliegenden Kamov 50 in eigener Regie bauen. Dieser
hat dann zwar nur Zweiblattrotoren, aber im Flug sieht man das nicht.
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